Mittlerweile sind Hausarztpraxen flächendeckend in die Corona-Impfungen einbezogen – zumindest auf dem Papier. Ein Dossier zum Impfstart – mit Tipps zur Organisation der Impfsprechstunde und ersten Erfahrungsberichten.
Um “insbesondere vorerkrankte Personengruppen besser zu erreichen”, impfen Hausärztinnen und Hausärzte seit diesem Monat nicht nur in Impfzentren, sondern auch in ihren eigenen Praxen – wenn auch zunächst in sehr engen Grenzen aufgrund der geringen Liefermengen.
Das hatten zuvor Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten beschlossen. Der Deutsche Hausärzteverband und seine Landesverbände hatten seit Wochen die Notwendigkeit unterstrichen, die Praxen flächendeckend in die Impfungen einzubeziehen (“Der Hausarzt” 4/21).
Schwere Planbarkeit für Praxen
Die Krux: Vorrangig beliefert werden zunächst weiterhin die Impfzentren. Für Praxen hingegen wurde anfangs nur mit rund 20 Impfdosen pro Praxis und Woche gerechnet, was Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, als “definitiv zu wenig” kritisiert. Die Bevorzugung der Impfzentren sei gerade vor dem Hintergrund des langsamen Impfstarts nicht nachvollziehbar.
Doch einen Schub bei den Impfstofflieferungen sah die Regierung bei Redaktionsschluss erst in der Woche vom 26. April mit insgesamt 5,4 Millionen erwarteten Dosen (Tab. S. 23).
Zahlreiche Praxen sahen sich damit gezwungen, zunächst mit Unsicherheiten zu planen. “Wir planen, die Corona-Impfungen außerhalb der Praxissprechzeiten zunächst an zwei Nachmittagen in der Woche durchzuführen”, berichtet etwa Dr. Jonas Hofmann-Eifler, Hausarzt in der Praxisgemeinschaft Rheinzabern in der Südpfalz mit sieben Ärzten. “Wir werden selbst aktiv auf die Patienten zugehen und sie einladen.
Wenn wir es andersherum handhaben, wird sicherlich das Telefon nicht mehr stillstehen”, fürchtet er. Dieses Vorgehen kommuniziere man bereits seit den ersten Medienberichten über den Impfstart klar über Homepage und Aushang an der Praxistür.
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