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StudienergebnissePilotstudie: Mehr Psychosen nach Legalisierung von Cannabis?

Wie hat sich die Legalisierung von Besitz und Konsum von Cannabis zu Freizeitzwecken für Erwachsene ausgewirkt?

Besitz und Konsum von Cannabis zu Freizeitzwecken wurden für Erwachsene zum 1. April 2024 legalisiert. Diese Legalisierung könnte für mehr Psychosen und Klinikaufenthalte verantwortlich sein, legt jetzt eine Pilotstudie der Universität Augsburg nahe.

Die Studie hat die Entwicklung der Hospitalisierungsraten und Fälle von Cannabis-induzierten Psychosen in den zwei Jahren vor der Legalisierung (ab April 2022) und im ersten Jahr danach (von April 2024 bis Ende März 2025) in der Region Bayerisch-Schwaben untersucht. Analysiert wurden die anonymen Routinedaten von sechs Bezirkskrankenhäusern, die für die gesamte stationär-psychiatrische Versorgung im Regierungsbezirk zuständig sind.

Die Hospitalisierungsrate von cannabisinduzierten Psychosen stieg dabei im Mittel von 1,68 pro 100.000 Einwohner/Quartal vor der Legalisierung auf 3,00 nach der Legalisierung. Der Anteil der cannabisinduzierten Psychosen an psychotischen Störungen aus dem Schizophrenie-Spektrum stieg von 4,7 auf 8,2 Prozent nach der Legalisierung.

Die Hospitalisierungsrate der allgemeinen cannabisbezogenen Störungen stieg im Mittel von 3,45 vor der Legalisierung auf 5,05 pro 100.000 Einwohner/Quartal nach der Legalisierung. Die Analyse der Quartalsdaten ergab zudem eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für cannabisinduzierte Psychosen (Odds Ratio, OR: 1,78; 95%-KI: 1,46-2,17) sowie für allgemeine cannabisbezogene Störungen (OR: 1,46, 95%-KI: 1,27-1,69) nach der Legalisierung im Vergleich zu der Zeit vor der Legalisierung.

Fazit für Praxis: “Ob der Anstieg der cannabisbedingten Probleme ursächlich mit der Legalisierung zusammenhängt, lässt sich anhand dieser Daten nicht sicher belegen”, so Studienautor Prof. Alkomiet Hasan in einer Mitteilung der Universität Augsburg. Die Entwicklung sollte jedoch wissenschaftlich aufmerksam verfolgt und bereits jetzt verstärkt in Prävention investiert werden, fügt Studienleiterin Dr. Sophie-Kathrin Greiner hinzu.

red

Quellen: 1. Mitteilung der Uni Augsburg vom 14. November, 2. doi 10.3238/arztebl.m2025.0152

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