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Serie DeximedNeue Leitlinie zum unkomplizierten HWI: Was ändert sich?

Kürzlich ist eine neue S3-Leitlinie mit dem sperrigen Titel „Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei Erwachsenen (HWI)“ erschienen - und ist ziemlich unübersichtlich. Wir haben für Sie recherchiert.

Typische Symptome einer HWI sind Schmerzen beim Wasserlassen sowie ein häufiger und starker Harndrang.

An der empfohlenen Therapie der unkomplizierten Zystitis bei Frauen ändert sich nichts. Weiterhin sind in erster Linie Fosfomycin-Trometamol, Nitrofurantoin, Nitroxolin und Pivmecillinam empfohlen. Bei einer lokalen Resistenzrate < 20 Prozent kann auch Trimethoprim eingesetzt werden.

Die Negativempfehlung für Flurchinolone und Cefpodoxim-Proxetil bei der unkomplizierten Zystitis gilt weiterhin. Bei leichten oder mittelgradigen Beschwerden kann eine symptomatische Therapie ohne Antibiotikum mit NSAR und ausreichender Trinkmenge angeboten werden.

Neues zur nichtantibiotischen Rezidivprophylaxe

Neu sind die Empfehlungen zur nichtantibiotischen Rezidivprophylaxe bei rezidivierender unkomplizierter Zystitis. In der Vorversion der Leitlinie wurde hierzu keine klare Empfehlung abgegeben. Prämenopausalen Frauen können nun Cranberries, eine topische Östrogenisierung, eine orale Immuntherapie mit OM-89, GAG-Schicht-Substituenten oder Mannose angeboten werden. Zur parenteralen Immunstimulation (STROVAC) gibt die Leitlinie keine Empfehlung ab.

Für die Behandlung einer unkomplizierten unteren Harnwegsinfektion bei Männern gibt es ebenfalls keine neuen Empfehlungen. Pivmecillinam oder Nitrofurantoin bleiben die Mittel der ersten Wahl.

Auch bei der asymptomatischen Bakeriurie ändert sich nichts: Im Allgemeinen und auch bei Niedrig-Risiko-Schwangerschaften soll keine antibiotische Therapie erfolgen. Eine akute Zystitis bei Schwangeren soll nach wie vor mit Pivmecillinam oder Cefuroxim behandelt werden.

Das ebenfalls in der Leitlinie empfohlene Fosfomycin-Trometamol ist laut Embryotox (www.embryotox.de) nur ein Mittel der 2. Wahl.

Eine leichte bis mittelschwere Pyelonephritis bei ansonsten gesunden prämenopausalen Frauen kann oral behandelt werden. Hier gilt immer noch die Empfehlung der Wirkstoffe Cefpodoxim, Ciprofloxacin oder Levofloxacin.

Jüngeren Männern wird nun in erster Linie eine Therapie mit Fluorchinolonen empfohlen. Für Frauen in der Postmenopause und für ältere Männer werden in der neuen Leitlinie keine speziellen Wirkstoffempfehlungen abgegeben.

Keine Empfehlung für Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche sind nun explizit ausgeschlossen aus den Empfehlungen der DGU-Leitlinie. Sie gilt ausnahmslos für Erwachsene.

Die Empfehlungen für Kinder basieren nun auf der S2k-Leitlinie der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie und des Arbeitskreises Kinder- und Jugendurologie der DGU: “Harnwegsinfektionen im Kindesalter – Diagnostik, Therapie und Prophylaxe” von 2021.

Bei typischer Klinik eines Harnwegsinfektes und entsprechendem Urinbefund soll eine antibakterielle Therapie eingeleitet werden. Lediglich bei jugendlichen Mädchen kann bei unkomplizierter Zystitis eine symptomatische Therapie ausreichend sein.

Ansonsten soll nach Anlage einer Urinkultur eine kalkulierte Antibiotikatherapie eingeleitet werden. Für Kinder unter 12 Jahren kommen hier Nitrofurantoin, Trimethoprim und Amoxicillin/Clavulansäure infrage.

Fazit: Das auf der AWMF-Seite zu findende PDF-Dokument der DGU-Leitlinie ist sehr unübersichtlich und völlig praxisfern aufgebaut. Die Einteilung und Reihenfolge der Kapitel folgen keiner praxistauglichen Struktur. Wir haben die weit verstreuten Informationen und Empfehlungen für Sie zusammengetragen.

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