Eine von drei Personen über 65 Jahren stürzt mindestens einmal pro Jahr. Etwa 20 Prozent der Stürzenden verletzt sich dabei, berichtete Professor Jürgen Bauer vom Geriatrischen Zentrum am Universitätsklinikum Heidelberg beim Praxis Update im vergangenen Jahr.
“Wir sehen dabei vor allem Frakturen im Beckenbereich und Schädel-Hirn-Traumata, vermutlich weil die Patienten zweistufig fallen, erst auf das Becken und dann auf den Hinterkopf”, berichtete der Geriater. Viele Delir-Zustände könnten daher auch durch ein Schädel-Hirn-Trauma getriggert sein.
Ende 2022 ist erstmals eine globale Leitlinie für die Sturzprävention und Sturzbehandlung älterer Erwachsener veröffentlich worden (www.hausarzt.link/oYiNJ). Demnach sollte bei über 65-Jährigen einmal im Jahr ein proaktives Screening durchgeführt und drei Schlüsselfragen gestellt werden (s. auch Abb.1):
- Sind Sie in den letzten 12 Monaten gestürzt/gefallen?
- Fühlen Sie sich beim Stehen oder Gehen unsicher?
- Haben Sie Bedenken, zu stürzen oder zu fallen?