Während der Corona-Epidemie stehen Hausärzte "in erster Reihe", sowohl in ihren Praxen als auch in lokalen Projekten zur Sicherstellung der Versorgung. Ein Blick in einzelne Regionen – und Tipps, die auch in anderen Infekt-Hochphasen helfen.
Kreative Lösung:
Hausärztin
Uta-Maria
Waldmann aus Rot
(Baden-Württemberg)
hat Kleiderständer
(Preis: 6,50 Euro) zu
Masken-Trocknungs-
Ständern umfunktioniert.
Wie kollegiale Unterstützung in Zeiten einer Epidemie aussehen kann, das zeigen aktuell die Gemeinsamen Infekt-Untersuchungs-Stellen (GIUS): Angestoßen vom Vorstand des Bremer Hausärzteverbands, entlasten sie Hausarztpraxen in Norddeutschland – indem sie die Betreuung von Infektpatienten bündeln. Kooperierende Hausarztpraxen können dazu Patienten mit Atemwegsbeschwerden unklarer Ausprägung zur Untersuchung in der GIUS anmelden.
Dort arbeitet in der Regel ärztliches und nicht-ärztliches Personal der beteiligten Praxen nach einem gemeinsam festgelegten Dienstplan.
Die Grundidee: Mit konsequenter Triage können Patienten mit Atemwegsbeschwerden in folgende Gruppen eingeteilt werden:
telefonische Beratung inklusive Rezept und AU-Erstellung ausreichend (ca. 65%)
Krankenhaus-Einweisung nötig (ca. <0,01%)
kein Infekt vorliegend (ca. 30%)
Infektpatienten, die einen persönlichen Arztpatientenkontakt benötigen (ca. <5%)
Indem Letztgenannte in die GIUS überwiesen werden, können Hausarztpraxen den “normalen” Betrieb aufrechterhalten.
Steuern durch Hausärzte essenziell
“Die hausärztliche Steuer- und Filterfunktion ist, insbesondere in Krisensituationen, von besonderer Bedeutung”, erklärt Initiator Dr. Hans-Michael Mühlenfeld. “Ein Teilausfall der hausärztlichen Versorgung würde umgehend zu einem Kollaps der Notfall- und Krankenhausversorgung führen.” Die GIUS sollen helfen, dies zu verhindern.
Damit reihen sich die GIUS ein in eine Vielzahl von Projekten, die Kompetenzen in der Zeit der Corona-Epidemie bündeln – und die in vielen Teilen Deutschlands vor allem von Hausärzten mit Leben gefüllt werden.Anke Richter-Scheer, Vorsitzende des Hausärzteverbands Westfalen-Lippe, ist quasi täglich, fast mit ihrem gesamten Praxisteam, in einem regionalen Behandlungszentrum im Einsatz. Auch die 30 Thüringer Abstrichstellen werden “fast ausschließlich von Hausärzten und deren Teams betreut”, berichtet Dr. Ulf Zitterbart, Vorsitzender des Hausärzteverbands Thüringen. Und auch die Landesverbandsvorsitzenden aus Rheinland-Pfalz, Dr. Barbara Römer und Dr. Heidi Weber, waren am Aufbau von Corona-Ambulanzen beteiligt, um nur einige Namen zu nennen.
Mangel zwingt zu Kreativität
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Mitglieder der Landesverbände im Hausärztinnen- und Hausärzteverband profitieren außerdem von zahlreichen Extras.