Stuttgart/Berlin. „Mit Dr. Berthold Dietsche verlieren wir einen herausragenden Gestalter und Visionär, der die hausärztliche Versorgung in Baden-Württemberg und bundesweit mit außergewöhnlicher Weitsicht, Sachverstand und persönlichem Engagement geprägt hat. Als einer der Väter der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) hat er tiefe Spuren sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene hinterlassen. Noch mehr als seine vielfältigen berufspolitischen Erfolge werden uns seine Menschlichkeit, sein gutes Herz und seine Integrität in Erinnerung bleiben. Wir werden Berthold Dietsche als Kollegen und als Menschen sehr vermissen“, teilen Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth, Co-Bundesvorsitzende und Co-Vorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands Baden-Württemberg, und Dr. Markus Beier, Bundesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, am Freitag (24. Oktober) mit.
„Sein unermüdlicher Einsatz für die HZV und seine feste Überzeugung, dass eine gute hausärztliche Versorgung von Hausärztinnen und Hausärzten selbst gestaltet werden muss, haben uns nachhaltig gestärkt und die HZV zu einer tragenden Säule der ambulanten Versorgung gemacht. Mit Berthold Dietsche verlieren wir nicht nur einen herausragenden Berufspolitiker, sondern auch einen geschätzten Kollegen und Freund, dem die Hausärztinnen und Hausärzte im Land und bundesweit viel zu verdanken haben“, ergänzt Dr. Susanne Bublitz, Co-Landesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Baden-Württemberg.
In der Nacht zum Sonntag, den 19. Oktober 2025 ist Dr. Berthold Dietsche im Alter von 72 Jahren in Freiburg verstorben.
Dietsche wurde 1953 geboren. Nach dem Medizinstudium und der Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin ließ er sich 1988 in Freiburg nieder. Bereits früh engagierte er sich berufspolitisch: Seit 1994 war er Mitglied im Vorstand des damaligen Berufsverbands und übernahm 2002 den Vorsitz des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands Baden-Württemberg. Viele Jahre war er zudem stellvertretender Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands. Unter seiner Führung entwickelte sich der Landesverband zu einer starken und anerkannten Interessenvertretung. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand im Jahr 2022 blieb er dem Verband als Ehrenvorsitzender eng verbunden.
Neben seinem Engagement im Verband und für die HZV setzte sich Dietsche in zahlreichen Gremien und in der ärztlichen Selbstverwaltung für die Belange der Hausärztinnen und Hausärzte ein. Unter anderem als Vertreter beim Deutschen Ärztetag, als Delegierter der Landesärztekammer Baden-Württemberg sowie in den Gremien der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Sein Rat war stets gefragt, sein Wort hatte Gewicht. red
