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Neue PraxishilfenSo begleiten Praxisteams durch die Hitzewelle

In der aktuellen Hitzewelle spielen Hausarztpraxen eine bedeutende Rolle: Sie kennen ihre Risikopatienten, können aufklären und informieren – etwa mit einer neuen, kompakten Patienteninfo mit Tipps zum richtigen Verhalten, einer dazu passenden Präsentation fürs Wartezimmer-TV sowie umfangreichen Checklisten.

Ausreichend zu trinken ist nicht das einzige, worauf es zu achten gilt in diesen Tagen.

Berlin. Mit Blick auf den erwarteten Hitze-Peak am Mittwoch (2. Juli) strukturieren aktuell viele Hausärztinnen und Hausärzte ihre Praxisabläufe um, um Menschen durch die Hitzewelle zu begleiten und Patientinnen und Patienten proaktiv zu informieren. Das zeigen Rückmeldungen aus Praxen gegenüber der Redaktion von Hausärztliche Praxis. So werden mitunter Wasserspender im Wartezimmer aufgestellt, viele Praxisteams informieren Menschen mit betroffener Medikation gezielt über die Auswirkungen der Hitze.

Für diese proaktive Information der Menschen stellen das Institut für hausärztliche Fortbildung (IHF) und die Redaktion von Hausärztliche Praxis zwei neue Praxishilfen bereit:

  • Eine vierseitige Präsentation (pdf-Datei) kann für das eigene „Wartezimmer-TV“ genutzt werden; viele Praxen nutzen hierfür Monitore, die mitunter ganz einfach per USB-Stick mit Informationen befüllt werden.
  • Zudem sind die kompakten Tipps aus der Präsentation auch in Form einer Patienteninfo (1 Seite) herunterzuladen, um sie Patientinnen und Patienten auszuhändigen.

Darüber hinaus stellt der Hausärztinnen- und Hausärzteverband weiterhin sein umfangreiches Hitze-Manual zur Verfügung, um die Hausarztpraxen bei der Versorgung ihrer Risikopatientinnen und -patienten zu unterstützen. Mit Hitzeplakaten, die der Verband zur Verfügung stellt, können die Hausärztinnen und Hausärzte auf das Thema aufmerksam machen.

“Die Politik muss in die Umsetzung kommen”

Prof. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Markus Beier, Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, mahnen angesichts der aktuellen Hitzewelle zudem, dass die Politik endlich „langfristige Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung“ umsetzen müsse. „Über Hitzewellen und ihre Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung wird viel gesprochen, aber noch zu wenig getan. Wir müssen endlich von der Planung in die Umsetzung kommen.“

Der Verband fordert seit Jahren eine Förderung der klimaresilienten Beratung in den Hausarztpraxen durch eine entsprechende Honorierung. In der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) in Baden-Württemberg werden Praxen, die sich speziell fortbilden und eine vorausschauende klimaresiliente Beratung und Versorgung ermöglichen, bereits seit zwei Jahren gezielt finanziell gefördert.

Auch Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK) betonte am Dienstag (1. Juli), dass noch wesentliche Bausteine für eine Hitzeschutz-Infrastruktur fehlten. Für Hochrisikogruppen sollten Kühlwesten angeschafft werden. Wearables zur Temperaturüberwachung könnten ebenfalls hilfreich sein. „Sinnvoll ist auch, dass Hausärztinnen und Hausärzte gemeinsam mit ihren Praxisteams Risikopatienten identifizieren und präventiv ambulant betreuen“, so Reinhardt weiter.  Bisher tun sie dies ohne eine entsprechende Vergütung.

Wetterdienst sieht “extreme” Wärmebelastung

Der Deutsche Wetterdienst sprach am Dienstag (1. Juli) bundesweit außer im Nordosten und Osten von einer „starken Wärmebelastung“. „Im Westen und Südwesten örtlich auch extreme Wärmebelastung!“, so die Warnung.

Tipp: Auf seiner Webseite informiert der Deutsche Wetterdienst sehr aktuell über die weitere Entwicklung der Temperaturen.

Die direkten Auswirkungen des Klimas spürten Hausärztinnen und Hausärzte tagtäglich in ihren Praxen“, beobachtet Dr. Markus Beier. Sie spielten dabei eine Schlüsselrolle, die deutlich weiter reiche als die Erinnerung ans ausreichende Trinken. „Weniger bekannt ist etwa, dass bei bestimmten Vorerkrankungen die Medikation oder ihre Lagerung dringend angepasst werden müssen – etwa bei Bluthochdruck oder einer Insulintherapie. Auch Notfallmedikamente müssen richtig gelagert werden. So ist Adrenalin beispielsweise sehr hitzeinstabil.“

Auch diese Hinweise sind in den Patienteninfos enthalten.

Mortalität in Hitzejahren deutlich höher

Besonderes Augenmerk sollte laut dem Robert Koch-Institut (RKI) auf vulnerablen Gruppen liegen. Gezielt genannt werden:

  • ältere Menschen,
  • isoliert lebende Menschen,
  • pflegebedürftige Menschen,
  • Menschen mit starkem Übergewicht,
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen,
  • Menschen mit fieberhaften Erkrankungen,
  • Menschen mit Demenz,
  • Menschen, die Probleme bei der thermophysiologischen Anpassung haben, sowie
  • Säuglinge und Kleinkinder.

In den Hitzejahren 2003, 2015 und 2018 starben nach einem RKI-Modell 780, 550 und 740 Menschen in Hessen an der Hitze. Zum Vergleich: In durchschnittlich warmen Sommern sind es nach groben Schätzungen für ein Bundesland der Größe Hessens um die 100.

„Die bisherigen Hitzeaktionspläne sind nicht ausreichend auf diese extreme Hitzeszenarien ausgerichtet“, unterstreicht aktuell auch Dr. Martin Herrmann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG).

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