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Aus Wissenschaft und ForschungHAEP 15/25: Die DEGAM informiert

Auf diesen Seiten stellt die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) neueste medizinische Erkenntnisse vor, die für den Praxisalltag der Hausärztinnen und Hausärzte relevant sind.

Was tut sich in Wissenschaft und Forschung?

Tabakkonsum von werdenden Vätern

Etwa die Hälfte der Frauen, die rauchen und schwanger werden, hören während der Schwangerschaft mit dem Rauchen auf, um ihr Kind nicht zu gefährden. Auch das Rauchen werdender Väter hat einen negativen Einfluss auf die Schwangerschaft, das Baby und das Rauchverhalten der Mutter, ist aber bis jetzt kaum untersucht worden.

In fünf Geburtskliniken in der Auvergne wurden von Juni 2021 bis Dezember 2021 Partner, die zu Beginn der Schwangerschaft rauchten, nach der Geburt zu ihrem Rauchverhalten befragt. 105 Männer (Durchschnittsalter 34 Jahre) nahmen an der Befragung teil.

44 Prozent der Befragten hatten ihr Rauchverhalten während der Schwangerschaft verändert: 10,5 Prozent hatten anhaltend zu rauchen aufgehört; weitere 10,5 Prozent hatten initial aufgehört, aber wieder begonnen, und 23 Prozent hatten das Rauchen reduziert.

In der Suchtmedizin wird jegliche Veränderung des Verhaltens als positiv bewertet, da es perspektivisch die Chance der dauerhaften Abstinenz erhöht. Daher wurden alle Männer, die irgendeine Veränderung durchgeführt hatten, zusammengefasst und mit dem Rest verglichen.

Die Männer mit Veränderungen bekamen häufiger ihr erstes Kind, waren häufiger adipös und waren oft von Hausärztin oder Hausarzt zum Rauchverzicht angesprochen worden. Das Wissen um die Gefährlichkeit des Rauchens, die Menge der gerauchten Zigaretten und die Schwere der Abhängigkeit machten keinen Unterschied.

Im Artikel wird aus der Beschreibung der Befragung nicht ganz klar, ob grundsätzlich nur Väter angesprochen wurden oder ob in allen fünf Kliniken über sechs Monate keine gleichgeschlechtlichen Paare zur Entbindung erschienen waren.

Fazit: Die Studie zeigt, dass es ein relativ großer Teil von Männern während einer Schwangerschaft der Partnerin schafft, das Rauchverhalten zu ändern – insbesondere während der ersten Schwangerschaft und wenn sie hausärztlicherseits darauf angesprochen wurden. Daher erscheint es sehr lohnenswert, diese Gruppe gezielt anzusprechen und zu unterstützen.

Fortin F, Verrez C, Hacquart T, Pereira B, Laporte C. Cross-sectional study of partners’ tobacco consumption during their spouse’s pregnancy. Eur J Gen Pract. 2025;31(1):2438632. doi 10.1080/13814788.2024.2438632

Personelle Kontinuität auch im Akutfall sinnvoll

Die traditionelle Einzelpraxis wird seltener und in Praxen mit mehreren Ärztinnen und Ärzten erfolgt die Behandlung in der Akutsprechstunde häufiger nicht durch die übliche Hausärztin bzw. den üblichen Hausarzt. Eine britische Studie ist jetzt der Frage nachgegangen, welche Unterschiede sich dadurch in der weiteren Versorgung ergeben.

Dafür untersuchten die Forschenden anonymisierte Konsultationen in hausärztlichen Praxen aus einer Datenbank (Clinical Practice Research Datalink (CPRD), repräsentativ für die Bevölkerung Großbritanniens). Sie werteten diejenigen Konsultationen, in denen ein Antibiotikum verschrieben wurde, als akute Konsultationen, da in der Datenbank anderweitig nicht ersichtlich war, welche Vorstellungen mit akutem Anliegen erfolgten. Sie verglichen die Versorgung durch die üblichen Behandelnden, andere in der Praxis angestellte Mediziner und Vertretungsärzte.

Aus 222 Praxen werteten sie knapp eine halbe Million Konsultationen aus. 39 Prozent davon erfolgten mit dem üblichen Hausarzt, 50 Prozent mit einem anderen Praxisarzt und 11 Prozent mit einer Vertretung. Da mehr ältere und kränkere Patientinnen und Patienten von ihren regulären Ärzten behandelt wurden, berücksichtigten sie in der Auswertung unter anderem Alter und Komorbidität.

Patientinnen und Patienten, die von einem anderen als dem üblichen Arzt behandelt wurden, hatten danach um 20 bis 30 Prozent höhere Vorstellungsraten in der Notaufnahme und stellten sich in einem kürzeren Abstand wieder in der Praxis vor (9 Prozent kürzeres Intervall, entsprechend einer zusätzlichen Konsultation auf 10 Wiedervorstellungen). Dies traf für andere Ärzte der Praxis und Vertretungsärzte gleichermaßen zu.

Vertretungsärzte, nicht aber andere Praxisärzte, initiierten weniger Diagnostik und weniger Überweisungen. Die Studiengruppe diskutiert, dass auch bei akuten Beratungsanlässen, bei denen eine kontinuierliche Betreuung als weniger wichtig erachtet wird, die Behandlung durch andere als den üblichen Hausarzt Nachteile hat und es im weiteren Verlauf zu mehr Versorgungsaufwand kommt. In den Daten zeigt sich auch, dass gerade ältere und kränkere Personen häufiger kontinuierlich betreut werden.

Fazit: Diese Studie zeigt erneut die Relevanz einer kontinuierlichen Betreuung durch dieselbe Person. Dies ist in aktuellen Arbeitszeit- und Praxismodellen nicht einfach umzusetzen. Vor allem bei Risikopatientinnen und -patienten sollte dennoch versucht werden, personelle Kontinuität zu priorisieren.

Kajaria-Montag H, Scholtes S, Gray DP, Sidaway-Lee K, Freeman M, Evans P. Continuity and locum use for acute consultations: observational study of subsequent workload. British Journal of General Practice 2025; 75 (752): e181-e186. doi 10.3399/BJGP.2024.0312

Hausärztliche Famulaturen betreuen: Nachwuchsförderung mit Mehrwert

Teil 4: Vom Wissen der Studierenden profitieren

Hauptziel einer Famulatur ist, dass die Studierenden in der Praxis Erfahrungen sammeln und neue Fertigkeiten und Wissen erwerben. Aber auch diejenigen, die die Studierenden betreuen, profitieren und lernen selbst dazu. Studierende stellen viele Fragen – manchmal tauchen dabei eigene Wissenslücken auf. Gelegentlich hinterfragen Studierende auch Entscheidungen oder Gewohnheiten und zwingen dazu, selbst noch einmal kritisch nachzudenken.

Ihnen fehlt die klinische Erfahrung, aber sie bringen umfassendes theoretisches Wissen aus dem Studium mit. Es macht Sinn, das zu nutzen und zum Beispiel Fortbildungen im Team zu planen, während die Studierenden zur Famulatur in der Praxis sind.

Wenn Studierende in einer Fortbildung einen kleinen Input übernehmen, können Sie von frischem Uniwissen profitieren und die Studierenden üben, einen Vortrag zu halten. Sie können Studierende auch zu anderen Fortbildungen mitnehmen, die sie besuchen, damit sie erleben, wie Fortbildung später im Berufsalltag funktionieren kann.

Wenn während der Famulatur seltenere Diagnosen oder komplexere Therapiesituationen auftauchen, können Studierende mit einer Literaturrecherche beauftragt werden und in Leitlinien nachsehen oder nach aktuellen Studien suchen. An vielen Universitäten werden inzwischen wissenschaftliche Kompetenzen vermittelt – fragen Sie die Studierenden, inwieweit sie mit Literaturrecherchen vertraut sind, und zeigen Sie ihnen ansonsten, wo sie nachschlagen können.

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