Menschen, die im Alter von 50 Jahren fünf kardiovaskuläre Risikofaktoren aufweisen – Hypertonie, erhöhter Cholesterinwert, Über- und Untergewicht oder Adipositas, Diabetes und Nikotinkonsum – verkürzen ihr Leben um mindestens zehn Jahre.
Das geht aus einer Studie hervor, für die ein Team um Prof. Christina Magnussen vom Uniklinikum Hamburg-Eppendorf Daten aus dem “Global Cardiovascular Risk Consortium” (GCVRC) von über zwei Millionen Erwachsenen aus 39 Ländern analysiert hat. Mittels einer Modellierung berechneten die Forschenden das Risiko für ein Herz-Kreislauf-Ereignis sowie das Sterberisiko – für Menschen mit und ohne diese Risikofaktoren.
Ergebnis: Bei Frauen im Alter von 50 Jahren mit allen fünf Risikofaktoren tritt ein Herz-Kreislauf-Ereignis im Schnitt 13,3 Jahre früher auf als bei Gleichaltrigen ohne diese Risikofaktoren – bei Männern sind es 10,6 Jahre. Auch die Lebenserwartung sinkt: Frauen sterben durchschnittlich 14,5 Jahre, Männer 11,8 Jahre früher.
Das Team berechnete aber auch, welchen Einfluss es hat, wenn die Betroffenen gegen die Risikofaktoren vorgehen: Im Vergleich mit Menschen, die im Alter von 50 Jahren nichts unternehmen, führt etwa der Wegfall des Risikofaktors Nikotin im Alter zwischen 55 und 60 Jahren zu einem Plus von mehr als zwei Lebensjahren. Wird der Bluthochdruck im Alter zwischen 55 und 60 Jahren erfolgreich gesenkt, verlängert sich die Lebenszeit ohne kardiovaskuläres Ereignis um 1,7 Jahre.
Diese beiden Faktoren anzugehen, bietet den Ergebnissen zufolge das größte Potenzial für gesundheitliche Verbesserungen, berichtet das Team.
red
Quelle: doi 10.1056/NEJMoa2415879