Wir möchten Ihnen mit unserer fünfteiligen Serie "Mineralstoffe und Spurenelemente" eine weitere Informationsreihe für Ihre Patienten zur Verfügung stellen. Mineralstoffe erfüllen so viele verschiedene Funktionen in unserem Körper, dennoch wissen viele Menschen nicht, was Mineralstoffe eigentlich sind und wofür wir sie benötigen. Wir starten mit Zink und Selen.
Mineralstoffe sind lebensnotwendige Nährstoffe. Unser Körper kann sie jedoch nicht selbst bilden, deshalb müssen wir sie über die Nahrung aufnehmen. Zwei dieser essenziellen Mineralstoffe sind Zink und Selen.
Stress, Nikotin, Alkohol und intensives Sonnenbaden aktivieren Reaktionen in unserem Körper, die wir “Oxidation” nennen. Dabei entstehen aggressive Sauerstoffverbindungen – sogenannte freie Radikale. Der größte Anteil der Radikale bildet sich jedoch direkt in unserem Körper während der Gewinnung von Energie im Zellkern. Radikale sind aggressive Moleküle, die im Organismus erhebliche Schäden anrichten.
Der Körper schützt sich mit verschiedenen Enzymen davor. Damit diese Enzyme optimal arbeiten können, brauchen sie diverse Spurenelemente wie zum Beispiel Zink und Selen.
Welche Lebensmittel enthalten Selen?
Diese Lebensmittel enthalten in hoher Konzentration Selen:
Fleisch
Fisch
Leber
Eier
Nüsse (Paranüsse)
Sojabohnen
Spargel
Pilze
Der Selengehalt in pflanzlichen Lebensmitteln ist je nach Anbaugebiet sehr unterschiedlich. Er ist abhängig vom Selengehalt der Böden. In Europa sind die Böden und damit die meisten pflanzlichen Lebensmitteln nicht sehr reich an Selen. Daher stellen bei uns tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Eier die zuverlässigere Selenquelle dar. Der menschliche Körper benötigt etwa 30 – 70 Mikrogramm Selen am Tag. Der Bedarf steigt mit dem Alter an. Eine ausgewogene und vollwertige Ernährung deckt den täglichen Selenbedarf in der Regel ab. Vegeta- rier sollten selenreiche Nüsse (Paranüsse) und Pilze verzehren.
Was passiert bei einem Mangel an Selen?
Eine dauerhaft geringe Selenzufuhr schwächt das Immunsystem, stört die Muskelfunktionen und die Spermienbildung und kann zu einer Erkrankung des Herzmuskels (Keshan-Krankheit) führen. Ein Selenmangel tritt bei Gesunden jedoch selten auf. Beobachtet wird er bei Menschen, die in ländlichen Regionen mit niedrigem Selengehalt des Bodens und überwiegendem Verzehr regionaler Produkte leben. Das betrifft insbesondere Regionen in Höhenlagen Zentralafrikas und Asiens.
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